Aktuelle Information
Beim Erörterungstermin - des wasserrechtlichen Antrags - Niederrimsinger Baggersee am 17.07.2020 in Breisach mussten wir uns schwer die Augen reiben und die Ohren spitzen.
Nach 2 Jahren Runder Tisch und einer Vielzahl von öffentlichen Veranstaltungen zaubert die Firma Peter
für alle Beteiligten neue Konzepte von Transportwegen aus dem Hut. Man sollte sich dies auf der Zunge zergehen lassen, diese Pläne für diese Transportwege sind nicht im aktuellen Antrag enthalten.
Das bedeutetet erstmal schnell den Antrag stellen und dann über die Hintertür den Antrag für die Transportwege noch fix nachreichen.
Allerdings geht einer der geplanten Wege durch das Naturschutzgebiet Zwölferholz.
Es gibt noch weitere süffisante Aspekte, die Firma Peter spricht zum ersten Mal über 3,2 ha Fläche und nicht wie bisheriger von 1,9 ha beantragter Fläche.
Diese zusätzlichen 1,3 ha Fläche sind wohl Flachwasserzonen und Böschungsbereiche, diese Information wurde bisher geschickt zurückgehalten und verschleiert.
In den abstimmenden Gremien Ortschaftsrat Niederimsingen / und Gündlingen und im Gemeinderat wurde bisher immer von 1,9 ha gesprochen und auch abgestimmt.
Wir als NABU haben bisher kein Planunterlagen oder sonstige Informationen über diese erhebliche Änderungen Im Planverfahren erhalten. Wir haben beim Landratsamt daher die entsprechenden Unterlagen angefordert.
Der LNV und der Verein Rimsingen Lebenswert haben gleichfalls die Unterlagen angefordert.
Wir sind der Meinung, dass die Voraussetzungen für ein ordentliches Verfahren nicht erfüllt sind:
Wr als Träger öffentlicher Belange haben das Recht die notwendigen Informationen, wie Änderungen in den Planungsunterlagen, Pläne und Absichten der Firm Peter, schriftlich zugestellt zu bekommen.
Wir fordern, das dies wie in jedem ordentlichen Verfahren eingehalten wird.
Eine Frist für eine Stellungnahme von 6 Wochen halten wir für angemessen.
Details findet Ihr in Kürze im Anschluss an diesenText:
Im Gesamtkonzept der Baggersee-Erweiterung will die Firma Peter KG ca. 14 ha Waldfläche in Niederrimsingen/ Gündlingen zerstören. Das sind ungefähr 9000 Bäume.
Um diesen Verlust in seiner Funktion auszugleichen dauert es sicher Jahrzehnte. Und es ist nicht zu gewährleisten und sicherzustellen, das Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in Bereich Niederrimsingen/ Gündlingen überhaupt ausgeführt werden. Dies muss unter allen Umständen verhindert werden. Eine Information der Öffentlichkeit ist aus unserer Sicht dringend notwendig.
Was für Folgen hat die beantragte (komplette) Erweiterung konkret:
Das Resultat wäre eine massive Veränderung des gewohnten Landschaftsbildes – freie Sicht auf einen Industriebetrieb.
Ein schonender und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und die Bewahrung vorhandener Waldgesellschaften für künftige Generationen muss gerade in dicht besiedelten Landstrichen wie der Oberrheinischen Tiefebene oberste Priorität haben und darf nicht leichtsinnig rein unternehmerischen Interessen geopfert werden.
Derzeit ist der Kiesabbau bis zum 31.12.2021 erlaubt. Bleibt also genügend Zeit die Problematik der Sedimente- verlagerung anzugehen und Tiefenbaggerung vorzunehmen.
Unsere Ziele bleiben:
Es gibt gesesetzliche Vorgaben: Tiefenförderung vor Flächenförderung
Keine weitere Erweiterungsfläche soll genehmigt werden.
Grundsätzlich ist die Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes für das Gemeinwohl und im Rahmen der Umweltvorsorge von besonderer Bedeutung.
Warum soll es keine Erweiterung geben:
Der komplette verbleibende Rimsinger Wald in seiner jetzigen Gestalt würde von der Bildfläche verschwinden.
Infolge dessen würden auch sämtliche Funktionen, die der momentan noch bestehende Waldbestand erfüllt, verlorengehen: