Stellungnahme des Landesnaturschutzverband (LNV) zur Erweiterung des Kiessee-Erweiterung

Ablehnung gegen die geplante Baggersee Erweiterung

Im Gesamtkonzept der Kiesseeerweiterung will die Fa. Peter KG ca. 14 ha Waldfläche in Niederrimsingen/ Gündlingen zerstören, das sind ungefähr 9000 Bäume.

 

Bevor erneut der See erweitert wird, ist es zumutbar, dass die bereits genehmigten Kiesbestände in der Tiefe ausgebeutet werden. Dies legt auch der gültige Regionalplan fest, der die Genehmigung einer Seeerweiterung erst nach Ausschöpfung der konzessionierten Kiesvorräte vorsieht. Erst wenn die Vorräte zur Neige gehen, kann über eine möglicherweise erforderlich werdende Erweiterung befunden werden. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht der Fall.

 

Eine besondere Eilbedürftigkeit ist nicht gegeben, da die Firma Peter seit Jahrzehnten am Standort Kies ausbaggert und über die örtlichen Verhältnisse allein schon aus Eigeninteresse gut informiert ist. Eine angebliche Kiesknappheit kann also nicht überfallartig eingetreten sein.

 

Seit längerem werden immer wieder See-Erweiterungen beantragt, ohne dass man sich von Seiten der Firma um eine nachhaltige Lösung und um den schonenden Umgang mit Natur und Landschaft bemüht. Die erste Planfeststellung ist bereits die zweite sog. Interimslösung.

 

Folgeantrag

 

In eine Entscheidung über diesen (zweiten) Interrimsantrag muss auch der schon angekündigte Folgenantrag (dem LNV durch den Scopingtermin im Nov. 2018 bekannt) einbezogen werden. Für die Ausbaggerung der Kiesreserven und eine angedachte Seeerweiterung können nur beide Anträge im Zusammenhang beurteilt werden. Diese in kleinen Schritten verfolgte See-Erweiterung ist zumindest in ökologischer Hinsicht kein nachhaltiges und zukunftsgerichtetes Vorgehen.


Stellungnahme des NABU Breisach-Westlicher Tuniberg

 

Unsere Ziele bleiben:

 

Es gibt gesesetzliche Vorgaben: Tiefenförderung vor Flächenförderung

Keine weitere Erweiterungsfläche soll genehmigt werden.

 

Grundsätzlich ist die Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes für das Gemeinwohl und im Rahmen der Umweltvorsorge von besonderer Bedeutung.

 

Warum soll es keine Erweiterung geben:

  • da es noch für geschätzte 25 – 35 Jahre Kiesreserven im See gibt
  • da die Firma Peter AG seit mindesten 20 Jahren weiß, das es Sedimentablagerungen im See gibt.
  • an anderen Baggerseen wurden diese erfolgreich abgebaggert oder umgelagert. Die Firma Peter AG hat dies noch nie getan und damit seit Jahrzehnten erhebliche Kosten gespart.
  • die Menschen und die Natur werden diesen Wirtschaftlichen Interessen untergeordnet.
  • die Erholungsfunktion für viele tausend Naherholungsuchende geht verloren
  • 14 ha Wald mit ca. 9000 Bäumen gehen verloren
  • aus lokalem und globalem Klimaschutz ( Flächenverlust von 13,9 ha; es wird Jahre dauern bis dieser wieder nachwächst, dies ist nicht hinnehmbar, bei den immer heißer werdenden Sommern!)
  • es bedarf Aufforstung statt Abholzung

Der komplette verbleibende Rimsinger Wald in seiner jetzigen Gestalt würde von der Bildfläche verschwinden.

 

Infolge dessen würden auch sämtliche Funktionen, die der momentan noch bestehende Waldbestand erfüllt, verlorengehen:

  • Erholungsfunktion
  • Immissions- und Lärmschutz
  • effektive Filterwirkung gegenüber Stäuben
  • Absorption und Streuung von Schalldruck (Absenkung des Lärmpegels)
  • lokaler Klimaschutz (Ausgleich von Temperatur- und Feuchtigkeitsextremen, Verbesserung kleinklimatischer Verhältnisse)
  • Sichtschutz (positive Gestaltung des Landschaftsbildes)
  • Nutzfunktion (nachwachsender und CO2– neutraler Rohstoff)

Naturerlebnis rund ums Jahr

Der NABU bietet rund ums Jahr Aktionen zu denen wir alle Naturfreunde aufrufen sich zu beteiligen. Das NABU-Jahr startet mit der Stunde der Wintervögel, bevor in den ersten milden Frühlingstagen die Krötenwanderung startet. Im Mai heißt es Vögel gucken, beobachten und melden. Denn dann schlägt die Stunde der Gartenvögel. Aber auch zu Fledermäusen oder bei der Landschaftspflege sind wir aktiv.