Die Streuobstwiese der Gruppe Breisach-Westlicher Tuniberg am Härdlewald

Eine Wiese für den Erhalt alter Obstsorten am westlichen Rand des Härdlewalds

„So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen – oder besser gleich zwei!“ - unter diesem Motto erfolgte Anfang März 2024 die erste Neu-Anpflanzung einer Streuobstwiese im NABU Breisach-Westlicher Tuniberg.
Streuobstwiesen sind biologisch extrem wertvoll – bieten einen vielfältigen natürlichen Lebensraum für unterschiedlichste Insekten- und Vogelarten. Natürlich müssen hierfür einige wichtige Dinge beachtet werden. Dies am besten gleich bei der Neuanlage. Als erstes braucht es natürlich ein geeignetes Gelände – oder Platz für einen Setzling. Platz: Je größer – umso besser! Genügend Ausbreitungsraum wie Sonnenlicht sollte der Setzling auch in Zukunft schon haben. Auch kann man dann einen entsprechend groß werdenden Setzling wählen – in unserem Fall sogenannte „Hochstamm-Sorten“. Wir wählten „alte Sorten“ – „Siebenschläfer“ und „Armenienne“. Diese bezogen wir über unsere Partner im Elsass – der Gruppe HSN (Hommes aux Service de la Nature) um Jean Haumesser in Biesheim. In Rouffach/Ruffach im Elsass gibt es eine Baumschule, die vom Aussterben bedrohte alte Obstsorten nachzüchtet – aber auch eine Baumschule in Wyhl am Kaiserstuhl ist eine gute Bezugsquelle.
Unter Mithilfe von Jean Haumesser erfolgte auch beim Setzen und Vorbereiten der Pflanzlöcher. Südlich am Härtlewald bei Gündlingen konnten wir eine 17 ar große Fläche als NABU-Obstgarten erwerben. Diese wurde mit Hilfe von Gündlinger Landwirten vorbereitet (Dank an Herr Hirschle) und des Landschaftserhaltungsverbandes (LEV) um Reinhold Treiber und Samuel Kugler mit heimischem Wiesensaatgut eingesät. Die Pflanzlöcher haben wir selbst gegraben: Jeweils knapp einen Quadratmeter Ausdehnung, fast einen Meter tief und darin gut aufgelockerte und mit Kompost vermischte Erde. Als Pflanzabstand wählten wir jeweils 12 Meter.


Dann war es soweit: Die ersten beiden Apfelsetzlinge kamen in die Erde. Mit einem jeweils eigenen Pfosten und einer an diesem befestigter flexibler Fixierhilfe. Und einem Richtung Stammansatz trichterförmig vertieftem Pflanzloch mit umgebendem Wall aus Erde. Denn Wasser wie kondensierte Bodenfeuchte läuft zum tiefsten Punkt – einer der Schlüssel für verbesserte Wasserversorgung - den Klimawandel muss man für die nächsten Jahrzehnte gleich mitdenken. Am Härtlewald ist es ohnehin sehr trocken – und der Boden eher mager-steinig. Daher auch nur zwei Apfelbäume – ansonsten hier weniger anspruchsvolles Steinobst – wie etwa Pflaume, Pfirsich, ggf. auch Kirsche.

 

Zum Abschluss aus altem Zaun noch eine umgebende Abschirmung gegen unbefugtes Anknabbern - Rehe und sonstige Wildtiere wissen junge Streuobst-Setzlinge auch zu schätzen. Wir beobachten die Entwicklung der Streuobstwiese genau und planen entsprechende Pflegeeinsätze.

Geografische Lage:

Koordinaten: 48.023565, 7.629384

Link zu Google-Maps

© OpenStreetMap-Mitwirkende
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Der Streuobstwiese beginnt zu entstehen (Frühjahr 2024):


Bilder aus dem ersten Sommer (Frühjahr 2024):